Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

Erstbeitrag Wikipedia-Lexikon Großgörschen 35 von Alfred Werner Maurer:

Großgörschen 35

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

(Unterschied zwischen Versionen)
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Unterschiede zwischen der markierten und der aktuellen Version ansehen)
[Entwurfsversion] [Entwurfsversion]
(AZ: Die Seite wurde neu angelegt.)
K (Dichterin ist Urahnin der Malerin.)
 
(Der Versionsvergleich bezieht 25 dazwischenliegende Versionen mit ein.)
Zeile 1: Zeile 1:
-
Großgörschen 35
+
'''Großgörschen 35''' war eine Selbsthilfegalerie [[Berlin]]er Künstler in einer ehemaligen Fabriketage in [[Berlin-Schöneberg]], Großgörschenstraße 35.
-
Selbsthilfegalerie in der Hinterhof-Fabriketage in Berlin. Als >>Section Großgörschen 35<< vereinen sich 1966/67 Berliner Realisten und vertreten ein kritisches künstlerisches Programm beeinflusst von der Kunstbewegung der Dresdner und Berliner Veristen der zwanziger Jahre. Der Gruppe gehörten die Künstler Ulrich Baehr, Werner Berges, Hans Jürgen Diehl, Wolfgang Petrick, Peter Sorge und Lambert Maria Wintersberger an. Unter dem Gruppennamen >>Aspekt<< erweitert sich der Künstlerkreis um Bettina von Armin, Arwed Gorella, Maina-Miriam Munsky, Jürgen Waller und später hinzukommend Hermann Albert, Klaus Vogelgesang und der Bildhauer Schmettau.
 
       
-
Die Künstler setzen der Malerei des Wohlstandsbürgertums und den Pin-up-Klischees von Pop und Fotorealismus realistische Bilder von Folter und Gewalt aus Vietnam und Südamerika gegenüber. Mit Hilfe der Überpointierung, Karikaturzeichnungen, Fotoobjektivität und Montagetechniken suchen sie die Auseinandersetzung mit spiesbürgerlicher Idylle. Mit Ihren Themen prangern sie an: Terror, Ausbeutung, Korruption und das Leid der Hilflosen und gescheiterten Existenzen und von Randgruppen in unserer Gesellschaft. Die weiteren Künstlergruppen, die >>pathetischen Realisten>> um Marcus Lüppertz und Georg Baselitz und die >>Schule der neuen Prächtigkeit<< mit Manfred Bluth, Johannes Grützke. Matthias Koeppel und Karlheinz Ziegler ergänzen die damalige Kunstszene in Berlin.
+
== Geschichte ==
  +
Als '''Galerie Großgörschen 35''' vereinten sich 1964 bis 1968 Berliner [[Realismus (Kunst)|Realisten]] und vertraten ein künstlerisches Programm, das von der Kunstbewegung der Dresdner und Berliner [[Neue Sachlichkeit (Kunst)|Veristen]] der [[1920er|zwanziger Jahre]] angeregt worden war. Der Gruppe gehörten die Künstler [[Ulrich Baehr]], [[Werner Berges]], [[Hans Jürgen Diehl]], Hans Georg Dornhege, Leiv Warren Donnan, Eduard Franoszek, Reinhard Lange, [[Wolfgang Petrick]], [[Peter Sorge]] und [[Lambert Maria Wintersberger]] an. Unter dem Gruppennamen ''Aspekt'' erweiterte sich der Künstlerkreis um [[Bettina von Arnim (Malerin)]], [[Arwed Gorella]], [[Maina-Miriam Munsky]], [[Jürgen Waller]] und später hinzukommend um [[Hermann Albert]], [[Klaus Vogelgesang]] und den Bildhauer [[Joachim Schmettau]].
  +  
  +
Die Künstler setzten der Malerei des Wohlstandsbürgertums und den [[Pin-up]]-Klischees von [[Pop-Art|Pop]] und [[Fotorealismus]] realistische Bilder von Folter und Gewalt aus dem [[Vietnamkrieg]] und aus südamerikanischen Diktaturen entgegen. Mit Hilfe der Überpointierung, [[Karikatur]]zeichnungen, Fotoobjektivität und [[Montage]]techniken suchten sie die Auseinandersetzung mit der scheinbar unpolitischen bürgerlichen Idylle. Mit ihren Themen prangerten sie Terror, Ausbeutung und Korruption an, wiesen auf das Leid der Hilflosen und gescheiterten Existenzen hin oder lenkten den Blick auf [[Randgruppe]]n in der deutschen Gesellschaft. Die weiteren Künstlergruppen aus Berlin wie die der „[[Pathetische Realisten|Pathetischen Realisten]]“ um [[Markus Lüpertz]] und [[Georg Baselitz]] sowie der „[[Schule der neuen Prächtigkeit]]“ um [[Manfred Bluth]], [[Johannes Grützke]], [[Matthias Koeppel]] und [[Karlheinz Ziegler]] ergänzen die damalige Kunstszene in Berlin.
  +  
  +  
  +
== Literatur ==
  +
*[[Peter Sager (Journalist)|Peter Sager]]: ''Neue Formen des Realismus Kunst zwischen Illusion und Wirklichkeit'',([[DuMont]] Dokumente);
  +
*[[Alfred W. Maurer]]: Neuer Realismus – Die Künstler der Section Großgörschen 35, Philologus Verlag Saarbrücken 2006;
  +
*[[Karin Thomas]] und [[Gerd de Vries]]: ''DuMont’s Künstler-Lexikon von 1945 bis zur Gegenwart'' (DuMont Taschenbücher, Band 56);
  +
*Katalog »Großgörschen 35, Retrospektive 1964/65 - Ein Jahr Großgörschen 35 (Berlin 1965);
  +
*Katalog »E. Dickman & E. Franke und vierzig und ein Jahr, Großgörschen 35« (Berlin 2005)
  +  
  +  
  +
[[Kategorie:Künstlergruppe]]

Aktuelle Version vom 4. August 2009, 11:27 Uhr

Großgörschen 35 war eine Selbsthilfegalerie Berliner Künstler in einer ehemaligen Fabriketage in Berlin-Schöneberg, Großgörschenstraße 35.

Geschichte [Bearbeiten]

Als Galerie Großgörschen 35 vereinten sich 1964 bis 1968 Berliner Realisten und vertraten ein künstlerisches Programm, das von der Kunstbewegung der Dresdner und Berliner Veristen der zwanziger Jahre angeregt worden war. Der Gruppe gehörten die Künstler Ulrich Baehr, Werner Berges, Hans Jürgen Diehl, Hans Georg Dornhege, Leiv Warren Donnan, Eduard Franoszek, Reinhard Lange, Wolfgang Petrick, Peter Sorge und Lambert Maria Wintersberger an. Unter dem Gruppennamen Aspekt erweiterte sich der Künstlerkreis um Bettina von Arnim (Malerin), Arwed Gorella, Maina-Miriam Munsky, Jürgen Waller und später hinzukommend um Hermann Albert, Klaus Vogelgesang und den Bildhauer Joachim Schmettau.

Die Künstler setzten der Malerei des Wohlstandsbürgertums und den Pin-up-Klischees von Pop und Fotorealismus realistische Bilder von Folter und Gewalt aus dem Vietnamkrieg und aus südamerikanischen Diktaturen entgegen. Mit Hilfe der Überpointierung, Karikaturzeichnungen, Fotoobjektivität und Montagetechniken suchten sie die Auseinandersetzung mit der scheinbar unpolitischen bürgerlichen Idylle. Mit ihren Themen prangerten sie Terror, Ausbeutung und Korruption an, wiesen auf das Leid der Hilflosen und gescheiterten Existenzen hin oder lenkten den Blick auf Randgruppen in der deutschen Gesellschaft. Die weiteren Künstlergruppen aus Berlin wie die der „Pathetischen Realisten“ um Markus Lüpertz und Georg Baselitz sowie der „Schule der neuen Prächtigkeit“ um Manfred Bluth, Johannes Grützke, Matthias Koeppel und Karlheinz Ziegler ergänzen die damalige Kunstszene in Berlin.


 

Literatur [Bearbeiten]

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fg%C3%B6rschen_35
 
  • Diese Seite wurde zuletzt am 4. August 2009 um 11:27 Uhr geändert.

Nach oben

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.